Brooklyn Helau!

19. Februar 2020

Erlangen – Seitdem die Faschingssaison in ihre heiße Phase geht, werden auch die Kostüme immer ausgefallener. In dem ganzen Trubel von Cowboys, Vampiren und Superhelden tummeln sich derzeit nämlich auch einige junge Männer in Handballtrikots. Verkleidet, als Brooklyn United erwecken sie von außen den Anschein einer gefestigten Truppe, die solide im Mittelfeld der Bayernliga etabliert ist und sich dort zu behaupten weiß. Aber wie in Gottfried Kellers Buch „Kleider machen Leute“ trügt der Schein. Auch wenn sich ein Zebra einen Frack anzieht, wird daraus nicht automatisch ein Pinguin.

Denn dass was die Brucker aktuell an den Wochenenden auf dem Spielfeld darbieten hat mit Handball eher wenig zu tun. Der eifrige Leser erinnert sich an den aktuell wechselnden Aufwärts- und Abwärts-Trend der Brucker, der in dem Heimspiel gegen Waldbüttelbrunn mal wieder ein Hoch erlebte. Und um diese Serie konstant fortzuführen, rauschte man vergangenes Wochenende gegen Bayreuth krachend wieder nach unten. Mit der schlechtesten Saisonleistung bisher gab man sich beinahe komplett auf und bot einen fast schon peinlichen Anblick. So setzte man sich mal wieder zusammen, beleuchtete die Probleme von allen Seiten und arbeitete gezielt daran. Frei nach dem Motto „schlechter kann es nicht mehr werden“ ging man also in das Heimspiel gegen HT München und behielt recht. Die Leistung wurde nicht schlechter, allerdings auch nicht besser.

Praktische Umsetzung lässt sehr zu wünschen

Unerklärliche Unruhe im Aufbauspiel, eine desaströse Abwehrleistung, technische Fehler en masse und eine Körpersprache wie beim Angeln nach drei Halben intus. Das ist aktuell Brooklyn United. Klassikerfrage: „Woran hat es gelegen?“ Ja das kann man in der Theorie und Nachbesprechung der Spiele immer relativ gut herausarbeiten, aber die praktische Umsetzung lässt aktuell doch sehr zu wünschen übrig. Aus gegebenem Anlass (Danke für die Glückwünsche) kann man vielleicht einen Vergleich mit der Schule hernehmen. Wir tun jetzt einfach mal so als wären die Trainer Lehrer, die Spieler Schüler, die Unterrichtsstunden Trainingseinheiten und die Schulaufgabe der Spieltag.

TV 1861 Erlangen-Bruck - Heimspiel gegen HT München

Während ein paar wenige wenigstens versucht haben etwas Sinnvolles zu Papier zu bringen, tauchten andere erst gar nicht zum Prüfungstermin auf. © Harald Sippel

Nach einer eher dürftigen Klausur überdenkt die Lehrkraft ihre didaktische und methodische Vorgehensweise und merkt dabei, dass es daran eigentlich nicht liegen kann. Die Stunden zur Vorbereitung auf die nächste Schulaufgabe laufen gut, alle Schüler sind aufmerksam, arbeiten eifrig mit, analysieren ihre Fehler und wirken gut eingestellt auf die bevorstehende Prüfung. So gehen alle mit einem relativ guten Gefühl an die bevorstehende Aufgabe heran und sind gewillt, ihr Bestes zu geben. Bei der Bearbeitung der Schulaufgabe aber offenbaren sich schon einige Schwierigkeiten und als die Lehrkraft die einzelnen Tests korrigieren will, zeigt sich das wahre Ausmaß.

Wenigstens versucht

Während ein paar wenige wenigstens versucht haben etwas Sinnvolles zu Papier zu bringen, tauchten andere erst gar nicht zum Prüfungstermin auf, andere schrieben aus Angst so gut wie nichts auf ihren Bogen Papier und eine letzte Gruppierung von Schülern hatte augenscheinlich schon Probleme die erste Zeile mit Name und Datum zu füllen. Als Lehrkraft kann man sich nur an den Kopf fassen und fragen, was eigentlich aus den Unterrichtsstunden hängen geblieben ist. Ein paar Schulaufgaben zu vergeigen bedeutet ja nicht gleich, dass man durchfällt, aber langsam muss man wirklich mal den Hintern hochbekommen und etwas Brauchbares abliefern.

TV 1861 Erlangen-Bruck - Heimspiel gegen HT München

So bleibt nur zu hoffen, dass die Linie, auf der offenbar nach unten offenen Leistungsskala sich schnell wieder in einer bogenförmigen Kurve aufrichtet. © Kauri Spirit – Ulf Thaler

Die Kooperation innerhalb der Klasse gestaltet sich momentan doch schwieriger als gedacht, was aber nicht nur durch die neuen Schüler zu erklären ist. Man muss als erfahrenes Klassenmitglied auch mal mit gutem Beispiel vorangehen können, um den anderen vielleicht etwas unter die Arme zu greifen. Denn am Ende hat jeder durch seine Leistung Anteil am Klassendurchschnitt.

Unerklärliche Einbrüche

Zurück zur sportlichen Sichtweise kann man kurz zusammengefasst sagen, dass sich Brooklyn United momentan mehr schlecht als recht verkauft und unerklärliche Einbrüche zu verkraften hat. Man weiß aktuell gar nicht an welcher der vielen Baustellen man anfangen soll zu arbeiten, aber eines steht ganz klar fest. An den aktuellen Ergebnissen der letzten zwei Spiele haben weder Trainer noch Schiedsrichter oder der Corona-Virus Schuld. Jeder einzelne Akteur muss in Zukunft anfangen sich selbst zu hinterfragen und seine Ziele klar zu formulieren, damit man wieder zu dem wird, was einen einst auszeichnete: Gemeinschaft und Zusammenhalt in jeder Lage und nicht nur, wenn es gerade einmal gut läuft.

So bleibt nur zu hoffen, dass die Linie, auf der offenbar nach unten offenen Leistungsskala sich schnell wieder in einer bogenförmigen Kurve aufrichtet. Man muss sich am Ende das Trikot, was man trägt auch verdienen und sich nicht nur darauf ausruhen, dass man einen Verein der Bayernliga auf dem Rücken trägt. Anziehen kann das jeder, aber so spielen wie einer von Brooklyn United, das muss man erst einmal unter Beweis stellen. Nicht nur so tun als ob, sondern mit vollem Einsatz und 100 Prozent!

Wir bedanken uns bei Fränky, der für unseren etatmäßigen Hallensprecher Haddl eingesprungen ist, und bei Jan-Niklas Resimius und Pascal Will aus der zweiten Mannschaft, die in der aktuellen Personalsituation aushalfen und noch mit die besten Spieler auf der Platte waren. Auch bedanken wir uns bei den Zuschauern, die aktuell Spiele miterleben müssen, die vom „Fremdschämcharakter“ her an eine Mischung aus Pastewka, Stromberg und Jerks herankommen. Wir geloben Besserung, aber nur, wenn alle gemeinsam hinter der Mission Brooklyn United stehen und jeder bereit ist, für den anderen zu kämpfen!

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TV 1861 Erlangen-Bruck // Brooklyn United: Golla, Naglik; Eichhorn (5/4), Mücke (4), Härtl (3), Kessler (3), Schalk (2), Funke (2), Scholten (2), Resimius (1), Längst (1), Völcker (1), Marks, Will.

Zuschauer: über 130

Schiedsrichter: Carsten Hehn und Jan Tauchert

Quelle/Author: Brooklyn United Handball // Moritz Mücke

BHV News: Brooklyn United in den Bayernliga News

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Brooklyn United Handballmagazin – Voran United // Ausgabe #06 2019

Kontakt: presse@brooklyn-united.de

Fotos: © Harald Sippel und Kauri Spirit – Ulf Thaler

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