Erlangen – Das wäre mal ein dickes Ausrufezeichen gewesen an alle Verfolger des Handballsports in der dritten Liga. Wäre … Konjunktiv … Am Ende verpasste es Brooklyn United den vielen Fehlern geschuldet gegen die HG Oftersheim-Schwetzingen, dem neun-platzierten der vergangenen Saison, zwei „Big Points“ zu ergattern. Man hatte sich gut vorbereitet auf den wurfstarken Gegner, der bisher ungeschlagen in die noch junge Drittliga Handballsaison gestartet war. Enttäuscht und leicht angefressen wurde noch lange bis in die Nacht rein immer wieder das Spiel in seine Einzelheiten zerlegt und man fand überraschend viele Gründe für diese unnötige Vorstellung.
Erneut hatte man sich mit dem Gegner definitiv auf Augenhöhe befunden, aber den wichtigen Schritt zum Sieg nicht machen können. Die Generalprobe für die Mutter aller Erlanger Derbys nächste Woche war zwar misslungen, aber einer alten Weisheit zufolge geht diese ja meistens schief. Also Daumen drücken und ab zum Spielgeschehen.
Temporeiche und überlegte Spielweise
Im Gegensatz zu den ersten beiden Saisonpartien startete man befreit aufspielend in das Duell mit der HG Oftersheim-Schwetzingen und die Angriffsmaschinerie lief einwandfrei. Durch temporeiche und überlegte Spielweise brachte Brooklyn United die Abwehrreihe der Gäste immer wieder in Bewegung und so wurde des Öfteren der freie Mitspieler gefunden. Marius „Sunshine“ Hümpfer und Moritz „Mo“ Mücke überzeugten in dieser Phase maßgeblich und begeisterten die Zuschauer in der heimischen Karl-Heinz-Hiersemann-Halle.

TV 1861 Erlangen-Bruck – Philipp Hirning #05 mit viel Drang und Dynamik im Zusammenspiel mit Claudio Schneck #19. © Ulf Thaler
Aufwärtstrend der Brucker unterbrechen
Auch der wiedergenesene Claudio Schneck spielte seine Rolle am Kreis erstklassig und lieferte sich das ein oder andere Duell mit dem gegnerischen Innenblock. In der Defensive hatte man sich ein offensives Konzept zurechtgelegt und unterband durch eine spielerbezogene Deckung das Angriffsspiel des Kontrahenten. Man spielte sich in einen Rausch und ließ kaum Zweifel am Siegeswillen und der Motivation aufkommen. Das spürten auch die Mannschaftsverantwortlichen der Kurpfälzer und so zogen diese direkt eine Auszeit beim Stand von 9:7 (14:37 min.), wohl mit dem Ziel den Aufwärtstrend der Brucker zu unterbrechen und sich selbst neu aufzustellen.
Angefressen zur Halbzeit
Gesagt, getan. Innerhalb weniger Minuten drehten die Gäste das Spiel trotz Unterzahlsituation zu ihren Gunsten. Abspielfehler, Unkonzentriertheit, Ungereimtheiten in der Absprache und die Tatsache, dass man oft nicht wusste, wieviel Schritte man mit dem Ball in der Hand eigentlich machen durfte, brachte es den TV 1861 Erlangen-Bruck so von ihrem Siegeszug ab. Philipp Hirning wehrte sich in gewohnter Manier mit Zähnen und Klauen, um den Abwärtstrend seiner Mannschaft aufzuhalten und lieferte einen häufig nicht belohnten Kampf ab. Der an diesem Tag glücklose Lars Goebel im Tor wurde von Valentin Naglik ersetzt, der jedoch ebenso wenig die eine oder andere Hand an den Ball bekam. Beim Stand von 13:16 wurde zum Pausentee gebeten und sichtlich angefressen begab man sich in die Kabine.
Jeder Brucker Spieler bekam eine Chance
Ohne den Kopf jedoch in den Sand stecken zu wollen und mit der Gewissheit, dass die Partie noch lange nicht verloren war, brannte man auf die zweite Hälfte der Partie. Das Trainergespann Nixdorf/Ljevar wechselte die gesamte Spielzeit über auf allen Positionen viel durch und gab beinahe jedem Spieler die Chance sich auszuzeichnen. Dadurch waren die Absprachefehler zwar nicht abgestellt, aber auch der Gegner musste sich immer neuen Aufgaben stellen.

TV 1861 Erlangen-Bruck – Lars Goebel war an diesem Tag etwas glücklos. © Ulf Thaler
Zusätzlicher HG-Feldspieler trug Früchte
Oftersheim-Schwetzingen nahm sich ein Beispiel an der Brucker Taktik und verbannte durch eine persönliche Manndeckung von Hirning den Spielmacher des Gegners aus dem Spielgeschehen. Auch die Strategie mit einem zusätzlichen Feldspieler trug am Ende Früchte, da Brooklyn United es nicht schaffte, den eroberten Ball, im verwaisten Gästetor unterzubringen. Toptorschütze Meyer beschränkte sich seinerseits lediglich auf das Verwandeln von Strafwürfen und lief sechsmal zwischen Bank und Siebenmeterstrich hin und her. Sechsmal mit Erfolg.
Unnötige gestaltete Niederlage
Man startete einige Anläufe das Spiel noch einmal an sich zu reißen, doch jedes Mal wenn man mühsam im Angriff erfolgreich gewesen war, dämpfte auf der Gegenseite Rückraumschütze Tom Jansen die Euphorie deutlich mit kaltschnäuzigen Treffern aus der zweiten Reihe. Ihn bekam man an diesem Tag einfach nicht in den Griff. Abgeklärt verwaltete das Gästeteam seinen Vorsprung über 18:23 und 22:27 und ließ am Ende nichts mehr anbrennen. Bruck schaffte es nicht den Hebel umzulegen und tat sich in den letzten zehn Minuten der Partie sichtlich schwer. Das Spiel endete letztendlich mit 26:31 und man ärgerte sich über eine so unnötig gestaltete Niederlage.

TV 1861 Erlangen-Bruck – Steffan Meyer #03 bei einem seiner sechs Treffer vom 7m-Punkt. © Ulf Thaler
Derby-Time in Erlangen
Spielanalysen von vielen Seiten sorgten noch lange für Gesprächsstoff und es bieten sich so in der kommenden Woche viele Möglichkeiten zur Verbesserung. Über die Motivation für das kommende Spiel muss wohl kaum gesprochen werden und das endlich wieder stattfindende Nachbarschaftsduell mit dem Juniorenteam des HC Erlangen wird wohl wieder halb Erlangen in die Halle locken. So wird sich jetzt kaum mit der vergangenen Partie befasst, sondern alle Akteure auf und neben dem Feld werden sich akribisch auf das bevorstehende Spiel vorbereiten. Endlich wieder Derby. Endlich …
VORAN UNITED!
PS // DERBY-TICKETS: Es wird einen Vorverkauf geben mit einem eigenen Brooklyn United Handball-Block. Wir informieren Euch sobald die Tickets da sind. Der Vorverkauf wird im Fun Company Shop, Innere Brucker Str. 17 91054 Erlangen und unter ticket@brooklyn-united.de erfolgen.
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TV 1861 Erlangen-Bruck // Brooklyn United: Goebel, Naglik (1); Meyer (6/6), Mücke (3), Eichhorn (3), Mangen (3), Schneck (2), Hümpfer (2), Härtl (2), Hirning (2), Kohler (1), Duscher (1), Mignon, Ochs, Völcker, Wolf.
Zuschauer: 280
Schiedsrichter: Stefan Czommer und Cristian Marin
Statistik: SIS Handball
Quelle/Author: Brooklyn United Handball // Moritz Mücke
Fotos: © Ulf Thaler
Brooklyn United Handballmagazin – Voran United

Ausgabe #01 2018 © Made With Kauri Spirit
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