Für Sunshine, den Hausmeister!

18. November 2019
18. November 2019 Thaler

Heidingsfeld – Hätzfeld ist keine Stadt, sondern nur die Aussprache im unterfränkischen Dialekt für Heidingsfeld, was wiederum ein Stadtteil von Würzburg ist. Wieder was gelernt! Nach den Regensburger Adlern stand Brooklyn United der nächste Fauna-Vertreter in Form von den Hätzfelder Bullen in der Bayernliga gegenüber. Die Brucker Stirnlappenbasilisken auf der Gegenseite wollten ihren kurzen Aufwärtstrend fortsetzen und in fremder Halle ungeschlagen bleiben. Der gemeine Stirnlappenbasilisk zeichnet sich im Rudel durch ausgeprägten Teamgeist, rasche Anpassungsfähigkeit und variable Verteidigungstaktik gegenüber seinen Fressfeinden aus. Sein natürlicher Rivale, der Bulle, definiert sich vor allem über „Professionalität“, verbale Ausflüchte und individuelle Klasse.

Auf dem Titelblatt des Hallenprospekts prangt neben einem roten, ausatmenden Mastbullen der Schriftzug „Die Bayernliga sieht rot“. Nach längerer Recherche ist man sich in Journalistenkreisen über Sinn und Bedeutung dieses Slogans noch im Unklaren. Sehen alle Teams gemeinsam rot und sind somit alle Mannschaften Stiere? Sollten nicht eigentlich nur die Bullen rotsehen, weil Stiere ja nach allgemeinem Glauben auf rote Farben aggressiv reagieren? Lautet die Gleichung folglich Hätzfelder Bullen = Bayernliga? Fragen über Fragen … Fakt jedoch ist, dass die Unterfranken innerhalb von drei Tagen bereits ihr zweites Ligaspiel bestreiten mussten, nachdem sie sich im Lokalderby gegen die DJK Waldbüttelbrunn durchgesetzt hatten.

Mittelfränkischen Basilisken

Wie vom Hallensprecher vor Spielbeginn in einer Art Entschuldigung angekündigt, hatten die Gehörnten anschließend wohl „ausgiebig den Erfolg mit ein paar Kaltgetränken gefeiert“. Diese Würzburger Spielergruppe, die sich über ihren Wahlspruch #1team1ziel definiert, hatte somit eine weitere körperliche Hürde am Sonntag gegen die mittelfränkischen Basilisken zu nehmen. Vor Spielbeginn wurde den Brucker Fans das Recht der freien Platzwahl verwehrt und man wurde aufgefordert im sogenannten „Gästeblock“ Platz zunehmen, der jedoch die Trommler der Heimmannschaft beherbergte. Danke dafür!

TV 1861 Erlangen-Bruck - Auswärtssieg gegen TG Heidingsfeld

In der zweiten Minute bemühte Florian Funke die Finger des Kampfgerichts zum ersten Mal. Durch seinen ersten Treffer, dem jedoch noch einige folgen sollten, führte Brooklyn United zum ersten Mal. © Harald Sippel

Wie beim Boxen in Las Vegas wurden die Spieler anschließend heroisch beim Einlaufen in die Sporthalle, die mit geschätzten 100 Fans drohte aus ihren Nähten zu platzen, angekündigt. Nach den anschließenden Informationen über die jeweiligen Trikotfarben der Mannschaften, durch den Hallensprecher hinter seinem 5-teiligen-Turnkasten, konnte die Partie beginnen.

Ökonomisch aufspielende Bullenherde

Die fernab von ihrem Lebensraum auflaufenden Stirnlappenbasilisken bildeten von Anfang einen herausragenden Verteidigungsring und ließen sich nicht auf die Hörner nehmen. In der zweiten Minute bemühte Florian Funke die Finger des Kampfgerichts zum ersten Mal. Durch seinen ersten Treffer, dem jedoch noch einige folgen sollten, führte Brooklyn United zum ersten Mal. Die etwas lethargisch, aber umso ökonomischer aufspielende Bullenherde kam anfangs nur schwer in die Gänge. Die Bullenarena, gefüllt durch Mit-Bullen, Kühen und Kälbern wurde durch ihren individuellen Handball überzeugt. In der 13. Minute sah nicht wie angekündigt die Bayernliga rot, sondern Yann Polydore. Der Stier testete die Zugfestigkeit der rechten oberen Extremität von Mitte-Basilisk Jörn Marks und musste anschließend auf der Tribüne Platz nehmen. Seine Stallgenossen zeigten sich dadurch jedoch nicht sonderlich beeindruckt und stellten wenige Minuten später nicht nur den Ausgleich her, sondern gingen sogar mit zwei Toren in Front.

Mal wieder geschuldet war dies durch die mäßig erfolgreich ausgespielte Überzahl der Brucker und der Tatsache, dass die Gegenstoßpässe nicht ihr eigentliches Ziel fanden, sondern lediglich die Kinderwägen auf der Tribüne bombardierten. Jedoch blieb die Defensivleistung solide und man kassierte nur wenige Gegentore durch eine geschlossene Abwehr und gut aufgelegte Torhüter, die neben zwei Strafwürfen auch zahlreiche andere Chancen entschärften.

„The Return Of The Sebbo“

Auf Erlanger Seite beobachtete man gespannt „the return of the Sebbo“, der sich nach einer kurzen Laufeinheit im Abschlusstraining am Freitag wieder für die Mannschaftsaufstellung empfohlen hatte. Er überzeugte durch eine solide Abwehrarbeit und ungeahnte Flexibilität im Angriff. Gefühlt hatte man das Spiel im Griff. Die sich daraus ergebenen Chancen zeigten aber keine Wirkung, denn die Anzeigetafel sprach eine andere Sprache und so ging man mit einem ausgeglichenen 11:11 Halbzeitstand in die Pause.

TV 1861 Erlangen-Bruck - Auswärtssieg gegen TG Heidingsfeld

Die Integration der jungen Spieler trägt immer mehr Früchte und das Brucker Projekt läuft weiter gut an, so Roland Nixdorf mit Freude nach dem Spiel. © Harald Sippel

Im zweiten Spielabschnitt legten die Reptilien aus der Nürnberger Vorstadt (LOL) furios los und überrannten die friedlich grasende Bullenherde durch fünf Treffer in Folge. Diese brauchten eine Viertelstunde, um sich wieder heranzukämpfen, was sie jedoch einiges ihrer Kräfte kostete. Bevor das Spiel noch einmal spannend zu werden drohte, nahm der bereits angesprochene Florian Funke ein ums andere Mal den Stempel in die Hand und hielt seine Artgenossen im Spiel. Zusammen mit Christian Eichhorn, der erneut eine solide Leistung bei den Strafwürfen aufweisen konnte, war er Toptorschütze der Partie.

Blitzsaubere Treffer

Auf gegnerischer Seite präsentierte Ivan Skaramuca seine individuelle Klasse, doch dass er nicht topfit war, konnte man an seiner Wurfauswahl erkennen. Entweder landeten die Würfe platziert und abgeklärt im Tor der Gästemannschaft oder sie prüften die Widerstandskraft der eingeglasten Ehren-Trikots an der Hallenwand. Während sich die Stirnlappenbasilisken, auch Federbuschbasilisken genannt, voll und ganz auf ihre eigene Leistung konzentrierten, beschäftigten sich die aufgestachelten Bullen mehr und mehr mit den Entscheidungen der jungen Schiedsrichter Brüder, die das Spiel hinweg jedoch eine klare Linie beibehielten und sich nie aus der Ruhe bringen ließen.

Somit fehlten Heidingsfeld am Ende die Kräfte, die sie zum Echauffieren verbraucht hatten, um die Partie noch einmal umzubiegen. Den finalen Stoß zwischen die Hörner setzte schlussendlich Patrick „Paddel“ Kaltenhäuser. In einem letzten verzweifelten Versuch das Ruder (Achtung Wortspiel!) noch einmal herumzureißen entschied sich Oberbulle Heiko Karrer für eine offensive Abwehrformation. Nachdem die darauffolgenden Angriffe jedoch vom angesprochenen Kaltenhäuser nach wenigen Sekunden mit zwei blitzsauberen Treffern beendet wurden, stob die Bullenherde auseinander und verteilte sich auf der Wiese. In den letzten Minuten hatten sich beide Mannschaften mit dem Ausgang der Partie abgefunden und spielten lediglich die Uhr herunter.

Nach Ablauf der Spielzeit setzte Eichhorn dem Gastspiel mit dem letzten Treffer der Partie mittels Strafwurf Numero Sieben ein Ende und so lautete das Ergebnis: Basilisken 31 vs. Bullen 26. Brooklyn United bleibt auswärts somit weiterhin ungeschlagen und gewinnt gegen wie schon zuletzt finanziell stark aufgestellten Gegner. Zwar klagten die Würzburger nach Spielende über ihre Verletzungssorgen, doch auch die Erlanger waren ohne drei Spieler aus der Startformation angereist. Man bewies, dass man einen breiteren Kader hat und sich nicht auf einzelne Spieler verlassen muss. Die Integration der jungen Spieler trägt immer mehr Früchte und das Brucker Projekt läuft weiter gut an. Wir bedanken uns bei unseren mitgereisten Fans, die uns frenetisch aus dem „Gästeblock“ unterstützten. Zusammen mit ihnen war man teilweise lauter als der Rest der Halle, danke! Am nächsten Wochenende geht es für Brooklyn United zuhause gegen den VfL Günzburg, der aktuell auf Platz 2 der Tabelle rangiert. Also kommt alle mal ran auf’n Meter!

PS: (Ich entschuldige mich an dieser Stelle für die ganzen Tiermetaphern im Text, der lediglich eine humoristische Wirkung erzielen sollen und keineswegs in irgendeiner Relation zu den einzelnen Spielern stehen.)

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TV 1861 Erlangen-Bruck // Brooklyn United: Golla, Naglik; Funke (11), Eichhorn (7/7), Marks (5), Mücke (3), Kaltenhäuser (2), Duscher (1), Kessler (1), von der Burg (1), Längst, Völcker, Scholten (plus 1), Resimius.

Zuschauer: über 110

Schiedsrichter: Florian und Maximilian Murrmann

BHV News: Brooklyn United in den Bayernliga News

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Quelle/Author: Brooklyn United Handball // Moritz Mücke

Fotos: © Kauri Spirit – Ulf Thaler

Brooklyn United Handballmagazin – Voran United // Ausgabe #06 2019

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