Erlangen – Dieses Zitat der American-Football Legende Bear Bryant hat heute noch seine Gültigkeit. Aber auch beim Handball? Dem kritischen Leser werfen sich beim Blick auf das Ergebnis vom Wochenende gegen den TSV Roßtal (22:16) möglicherweise ein paar Fragen dazu auf: Wenn die Offensive Spiele gewinnt, warum hat dann Brooklyn United mit gerade einmal 22 Torerfolgen das Spiel gewonnen? Haben wir schon die Meisterschaft gewonnen, weil nur 16 Tore kassiert wurden? Wäre es laut dem Zitat nicht logischer, wenn wir das Spiel verloren hätten?
Fragen über Fragen und deswegen ist Philosophie so schwierig. Wenn man das auf eine logische Komponente herunterbricht, dann lässt sich folgende Gleichung erstellen: Defensive > Offensive. Und darauf kann man sich doch einigen, wenn man das Spiel näher betrachtet. Denn aus der Defensive heraus kreiert man die Basis für eine gute Offensive. Genug der Theorie, jetzt mehr über die Partie.
Wir schreiben Samstag, den 23. Oktober 2021. Derbytime! Der TSV Roßtal gibt seine Visitenkarte in der Karl-Heinz-Hiersemann-Halle ab und alle freuen sich auf ein heißes Duell. Der bisher punktlose TV 1861 Erlangen-Bruck steht etwas unter Druck und will seinen ersten Erfolg einfahren. Der Kader ist prall gefüllt und alle nicht Nominierten wohnen dem Duell entweder auf der Tribüne oder vor dem Bildschirm bei. Die Halle ist gut gefüllt und um 20 Uhr Ortszeit kann es dann losgehen. Nervosität gepaart mit Ballverlusten bescheren den Hausherren direkt einmal einen 0:2 Rückstand. Geht das schon wieder los? (Hier genervter Smiley mit rollenden Augen einfügen) Eichhorn hat jedoch etwas dagegen und egalisiert den Spielstand direkt mit einem Doppelschlag. Doch die Gäste, welche sich hohe Ziele gesteckt haben dieses Jahr, lassen nicht locker und gelangen immer wieder zu Torerfolgen.
Bucker Offensive lässt nicht locker
In der Brucker Offensive scheitert man ab und an am altbekannten Wolf-Dietrich, welcher seit der Jugend mit unorthodoxen Bewegungen seinen 6 m-Halbkreis voll auszufüllen versucht. Es entwickelt sich ein spannendes Spiel mit viel Tempo auf beiden Seiten, was den Getränkeverbrauch auf der Tribüne steigen lässt. MVP Benjamin Beyer gelingt in der 25. Minute erstmals die Führung, doch das war erst der Anfang seines Sahnetages. Ganze 11 Tore gehen am Ende auf sein Konto. Um die frisch gewählten 3 Jugendwörter des Jahres 2021 zu würdigen und den Bericht für die jüngere Leserschaft etwas attraktiver zu machen, hier die Übersetzung: Sheesh! Übelst sus, dass der Neuzugang so abräumt und harter cringe bei den Roßtalern. Dadurch motiviert legen auch seine Mitspieler einen Zahn zu und ziehen bis zum Halbzeitpfiff auf 11:7 davon. Resümee: Abwehr genial, im Angriff geht aber noch was!
Die zweite Hälfte der Partie beginnt wie die erste. Zwei direkte Tore der Gastgeber und der Vorsprung schmilzt. Dann geht Bruck wieder mit dem Fuß aufs Gas und zeiht bis auf 14:10 davon. Das Spiel bleibt weiterhin spannend und es kommt zu einer Showeinlage zwischen den Pfosten. Kollege Golla überzeugt ein ums andere Mal durch spektakuläre Paraden und bügelt somit fast jede Unaufmerksamkeit seiner Vorderleute aus. Im Angriff ziehen die Spielmacher Neuß, Marks und Mertes die Fäden und bringen entweder sich oder ihre Mitspieler in erfolgsträchtige Wurfpositionen. Auch eine abgelegte Auszeitkarte in Grün (ja grün, ich hab’s gegoogelt) kann das Brucker Tempospiel nicht stoppen und die Erfolgserlebnisse häufen sich bis zur größten Brucker Führung 20:13. Neuzugang Goder pustet einen Strafwurf an den Pfosten, Paduch rollt in Turnermanier über den Hallenboden und von der Brug hat noch irgendwo eine Tüte Atemluft gefunden. Ein letztes Aufbäumen der Gäste, bei dem sie auf eine passivere Abwehrvariante umstellen, zeigt kaum Wirkung und das Spiel naht sich dem Ende. Die letzten 5 Minuten verlaufen torlos und lassen die Partie dezent ausklingen. 22:16 Endstand. Resümee: Abwehr genial, im Angriff geht aber immer noch was!
Halloween-Pause
Defensive schlägt also doch Offensive und allen Bruckern fällt ein Stein vom Herzen, doch man weiß, dass schwerere Aufgaben auf einen zukommen. Nach der Halloween-Pause geht es am 06. November im Heimspiel gegen Haunstetten darum die nächsten Punkte zu holen. Anpfiff ist am selben Ort, zur selben Zeit. Wir bedanken uns bei den Damen für die Videoaufzeichnung (wir hoffen es hat gemundet), bei unserem genialen Kommentatoren-Duo unterm Dach, bei allen Helfern, die eingesprungen sind, wo es gebrannt hat und bei den Schiedsrichtern, welche eine solide Leistung abriefen und selbstverständlich bei unseren Gastro-Sponsoren. Entschuldigen tun wir uns bei den Gästen, dass kein Bier mehr übrig war am Ende. Das ist überhaupt nicht gastfreundlich, wir haben bereits die Verantwortlichen zur Rede gestellt und denken über Umstrukturierung in den betroffenen Bereichen nach. Wir geloben Besserung, verlasst euch drauf! Wir wünschen allen ein fröhliches Halloween und machen Sie’s gut!
Für Brooklyn Handball aktiv:
Golla, Goder; Beyer (11/5), Neuß (3), Eichhorn (2), Paduch (2), von der Burg (2), Marks, Funke, Völcker, Scholten, Kohler, Kessler, Mertes.
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Quelle/Author: Brooklyn Handball – Moritz Mücke
BHV nuLiga: Brooklyn Handball Matchdays
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