Ohne Vogelmetaphern!

11. November 2019
11. November 2019 Thaler

Erlangen – „Und dann macht er das und wenn er so anläuft, dann kommt das und allgemein eher lang“. So in etwa sah die taktische Handball Analyse am Tag vor dem Bayernliga Spiel gegen die SG Regensburg aus. Brooklyn United konzentrierte sich fast komplett nur auf einen einzigen Spieler im gegnerischen Team und der Rest der Regensburger wurde beinahe völlig außer Acht gelassen. Die Rede ist natürlich von unserem Steffan „Steff“ Meyer, der die letzten Jahre Brooklyn United mitprägte und sich nach der letzten Saison zu etwas anderem hingezogen fühlte als den Erlanger Gefilden. Was letztendlich der ausschlaggebende Punkt war, weiß wohl keiner so genau, am wenigsten vielleicht er selbst. Egal, am Ende stand es 34:27 für den TV 1861 Erlangen-Bruck und Punkt.

Zumindest erkannten die Jungs von Brooklyn United nach den Videoanalysen ziemlich genau, dass sich sein Spielstil bei den „Oberpfälzern“ kaum bis gar nicht von dem bei den Bruckern damals unterschied. Man wusste also, was auf einen zukam und das sogar ziemlich genau. Unter anderem wurde den Abwehrspielern kurz vor Spielbeginn die Arme seitlich an den Körper gebunden, um mit den Händen auf Beinhöhe möglichst viel Fläche für die bevorstehenden Schlagwürfe abzudecken.

Verwundert umdrehen

Mit Marwin Wunder hatte ebenfalls ein allzu bekannter Erlanger Sprössling den Weg nach Regensburg gefunden und auch seine Spielweise war ebenfalls bestens bekannt. Allerdings ist das mit ihm immer so ein Phänomen. Egal was man den Torhütern für Anweisungen oder Tipps gibt, am Ende funktioniert, das eh nicht und sie dürfen sich verwundert umdrehen und den Ball aus den Maschen holen. Was für ein Schelm! Auch Max Lotter im gegnerischen Kasten war ein vertrautes Gesicht aus den Jugendzeiten mancher Brucker Spieler und mit Konstantin Singwald, dem Shooter der Gäste, war man bereits in Kontakt gekommen. So hatte man einige nützliche Informationen auf seiner Webseite bezüglich der Regensburger Spielgestaltung gefunden. Aber die Medaille hat ja bekanntlich zwei Seiten.

TV 1861 Erlangen-Bruck - Heimsieg gegen SG Regensburg

Unter anderem wurde den Abwehrspielern kurz vor Spielbeginn die Arme seitlich an den Körper gebunden, um mit den Händen auf Beinhöhe möglichst viel Fläche für die bevorstehenden Schlagwürfe von Steff Meyer (Nr. 3) abzudecken. © Harald Sippel

Durch seine jahrelange Spielzeit bei Bruck konnte Steff „dem besten Trainer überhaupt“ (Zitat ML) bestimmt auch einige Tipps und Spielabläufe der United-Truppe zustecken. Überraschen konnte man sich gegenseitig also kaum noch. Doch neben der ganzen Vertrautheit untereinander war auf der Seite von Brooklyn United der Wille so groß wie nie, es dem Gegner so richtig zu zeigen. Alle brannten aus persönlichen Geschichten auf dieses Spiel und gingen an ihre Grenzen, motiviert und siegessicher in die Partie.

Tor gibt Recht

Das Bayernliga Duell begann außerordentlich torreich und entwickelte sich bis zum Ende der ersten Halbzeit zu einem direkten Schlagabtausch. Viele Tore, wenig Abwehrleistung und eine ganze Menge Tempo. Sicher schön anzuschauen für die Brucker Fangemeinde, aber absetzen konnte man sich dennoch nicht. Christopher Härtl war wohl bewusst, dass Steff über seine Spielweise genau Bescheid wusste und seine Mannschaft auf den Hünen eingestellt hatte. So änderte er prompt, ohne jemandem Bescheid zu geben, seine Strategie: Er ballerte drauf los … frei nach dem Motto „Tor gibt Recht“ erfreuten sich seine Mitspieler an seinem Gelingen.

Er drückte in der Anfangsphase buchstäblich dem Spiel seinen Stempel auf. Auch sonst lief die Angriffsmaschinerie hervorragend und man erzielte ganze 18 Tore im ersten Spielabschnitt. Allerdings standen die Gäste diesem Offensivspektakel kaum in etwas nach. Lediglich mit einem Treffer weniger behaupteten sie sich in fremder Halle, brachen viel zu oft durch die heimische Defensive und ließen dem solide aufspielenden Brucker Keeper Valentin Naglik wenig Chancen, sich auszuzeichnen.

Ideen- und Kopflos

Zwar wusste man auch, wie bereits erwähnt, über die Spielweise von Steff Craig Meyer Bescheid. Nun ist er ja auch nicht komplett auf den Kopf gefallen und steuerte ab und an einen spektakulären Treffer bei, bei dem seine individuelle Klasse aufblitzte. Die beiden bestens bekannten Unparteiischen, ohne Y-Chromosomen, machten an diesem Spieltag einen guten Job und hatten die Partie, ohne allzu sehr eingreifen zu müssen, bis zum Ende im Griff. Und ansonsten gibt es jetzt über die erste halbe Stunde nicht mehr viel zusagen.

TV 1861 Erlangen-Bruck - Heimsieg gegen SG Regensburg

Auch sonst lief die Angriffsmaschinerie (im Bild Claudio Schneck Nr. 18) hervorragend und man erzielte ganze 18 Tore im ersten Spielabschnitt. © Harald Sippel

In die zweite Spielhälfte starteten die Brucker deutlich besser und festigten ihre Defensive. In den ersten 20 Minuten ließ man nicht mehr als fünf Treffer zu und brachte die Gäste zur Verzweiflung. Durch eine offensivere Deckungsvariante störte man den gegnerischen Spielaufbau immens und sah zu wie dieser immer ideen- und kopfloser wurde. Auch Philippe Golla machte eine gute Figur zwischen den Pfosten und war maßgeblich an der mageren Torausbeute der Regensburger beteiligt.

Money can´t buy me love

Steff übernahm ein ums andere Mal Verantwortung, doch nachdem sich die Brucker eine Zeit lang wieder auf ihn einstellen konnten, kam lediglich wenig Vielversprechendes aus seinem irischen rechten Arm zum Vorschein (der linke Arm ist deutsch). Da halfen auch die drei Trommler vom HC Erlangen auf der Tribüne nichts, welche die Gäste monoton unterstützen. Danke noch mal an dieser Stelle!

Den großen Unterschied am Ende machten aber die mannschaftliche Geschlossenheit und der Team-Spirit aus, was unterschiedlicher kaum hätte sein können. Die Regensburger sind zwar gespickt mit individuell exzellenten Spielern, die durchaus in heißen Phasen den Unterschied ausmachen könnten, doch die Brucker Trainer hatten es spätestens zu diesem Zeitpunkt geschafft aus einem frisch zusammengewürfelten Haufen, bestehend aus jungen und erfahrenen Spielern, eine Einheit zu formen, die gemeinsam für eine Sache kämpft, die man mit Geld nicht kaufen kann. „I don’t care too much for money, money can’t buy me love“. — THE BEATLES —

Klassenerhalt wir kommen

Man begeisterte die Zuschauer innerhalb des letzten Spielabschnitts und trat mannschaftlich geschlossen auf, während sich die Regensburger letztendlich Aufgaben und nur noch das Nötigste taten. Dabei gingen Ihnen am Ende die Kräfte und Ideen aus, als ihr Spielmacher auf der Bank Platz genommen hatte. Man konnte den Vorsprung weiter ausbauen und mit dem Schlusspfiff einen relativ deutlichen 34:27 Erfolg feiern. Erleichtert darüber, dass die taktischen Maßnahmen so gut aufgegangen waren und mit einer Spur Genugtuung feierte man anschließend als Team die Punkte neun und zehn.

Bei all der Konkurrenz untereinander war es doch schön am Abend in der Stadt noch auf den ein oder anderen hier erwähnten Spieler zu treffen und zusammen abseits des Spielgeschehens ein Bierchen zu trinken. Apropos Bier: Shout-Out (oder wie das die heutige Insta-Generation auch immer ausdrückt) an die Fischerei Oberle in Kosbach, die das Spiel unserer Brucker Möpse mit 200 Liter feinstem und vollmundigem Bier unterstützte. Es war uns ein innerliches Blumenpflücken, herrlich! Angetrieben durch die Vorfreude auf das ein oder andere kühle Blonde schaffte es Brooklyn United II den Stadtrivalen HC Erlangen III in die Schranken zu verweisen und siegreich als Derbysieger hervorzugehen. Auch unsere Brooklyn United Ladies nahmen einen Punkt in ihrem Derby gegen die HG Eckental mit und so konnte man am Ende des „Matchdays“ fünf von sechs möglichen Punkten genießen. Am kommenden Wochenende geht es zu den Hätzfelder Bullen, oder besser beschrieben zur Turngemeinschaft Heidingsfeld.

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TV 1861 Erlangen-Bruck // Brooklyn United: Naglik, Golla; Härtl (7), Marks (6), Eichhorn (5/5), Schneck (4), Mücke (3), Hirning (2), Längst (2), Duscher (2), Kessler (2), Funke (1), Völcker, Scholten.

Zuschauer: über 160

Schiedsrichter: Sabrina Kleinhenz und Lisa Wenzke

BHV News: Brooklyn United in den Bayernliga News

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Quelle/Author: Brooklyn United Handball // Moritz Mücke

Fotos: © Kauri Spirit – Ulf Thaler

Brooklyn United Handballmagazin – Voran United // Ausgabe #06 2019

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